Back

Die Familie Back wird 1676 erstmals in den Briedeler Kirchenbüchern erwähnt. Als Müllerfamilie integrierte sie sich rasch in der Gemeinde. Sie stellte mehrere Schöffen und einen Bürgermeister. Neben der jahrhundertelangen Tätigkeit als Müller und Winzer sind einzelne Söhne auch als Zimmermann, Schmied, Küfer und Rotgerber tätig gewesen.

Der erste bekannte Namensträger ist Paul Back, der nach dem Lehnsbrief vom 3.2.1649 Müller des Klosters Himmerod auf dessen Mühle in der Notenau in Zell war. Nach dem Heiratseintrag seines Sohnes Johann Adam stammt Paul aus Kastellaun. In den zahlreichen Unterlagen über Hunsrücker Müllerfamilien ist jedoch kein Back verzeichnet. Wahrscheinlich stammt er aus der in Laubach bei Kastellaun wohnenden Familie eines gleichnamigen Paul Back. Er ging wohl als "Quereinsteiger" zu einem Müller dort in die Lehre und konnte später die Mühle der Himmeroder in der Notenau übernehmen, die noch einige Generationen von der Familie betrieben wurde.

Sein Sohn Johann Adam (geboren um 1646, im Bereich Kastellaun) heiratete die Anna Catharina Racht aus Merl und übernahm die Mahl- und Schleifmühle in Briedel (gelegen in der Bergstraße, heute Haus Nr. 45 und Umgebung). Beim Tod seiner Ehefrau wird er als Molitor und Faber lignarius (Müller und Zimmermann) bezeichnet.
In 2. Ehe heiratet er die Anna Margarethe Baur aus Briedel. Er stirbt am 28.1.1700 im Alter von 54 Jahren, ohne die Stebesakramente empfangen zu haben. Seine Witwe heiratet den aus Strotzbüsch stammenden Müllergesellen Nicolaus Thielen und führt mit diesem die Mühle fort, bis der Sohn Johann Adam (* 1679) aus der ersten Ehe die Aufgaben übernehmen kann.

Der Sohn Conrad (* 1686) aus der zweiten Ehe wird Schmied und spendet 1738 die Summe von 500 Reichsthalern an die Briedeler Armenstiftung. Danach geht er offensichtlich auf eine Wallfahrt nach Santiago de Compostella. Auf dem Weg nach dort ist er 1739 im Hospital von Medina de Rioseco in Nordspanien gestorben.

Die Mühle war im folgenden Jahrhundert in Familienbesitz und wurde, teils von verschiedenen Familienzweigen und Generationen parallel oder auch abwechselnd, bewohnt. Die Hauptmühle wurde anscheinend 1764 verkauft, trotzdem blieb die Familie als Müller dort tätig und wohnhaft. Andere Söhne bauten oder übernahmen andere Häuser im Ort. So sind in der Häuserliste 1784 fünf teils wertvolle Häuser, für veschiedene Back-Familien aufgeführt.

Nicht alle Familienzweige hatten wirtschaftlichen Erfolg. So ist der Bauer und Rotgerber Peter Back (* 1752) mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern 1786 in das Banat nach Ungarn ausgewandert. 1846 ist Matthias Josef Back (* 1799) der auch aus der Linie der 2. Ehe des Johann Adam mit der Anna Margarethe Baurs stammt, mit Frau und 7 kleinen Kindern nach Florianopolis in Brasilien ausgewandert. Clemens Back (* 1826) aus der Linie der 1. Ehe mit Anna Catharina Racht folgte 1858 mit seiner Frau und 4 Kleinkindern und ließ sich in Rio Grande do Sul, Brasilien, nieder. Nach Minnesota in die USA zog es im Jahre 1909 den Albert Back (*1866). Während sich die Spur des Peter in Ungarn verlor, pflegen die Nachkommen der Brasilienauswanderer regen Kontakt zu Ihrer alten Heimat.

Nachdem 1938 der letzte männliche Nachfahre und 1995 mit dessen Tochter die letzte Namensträgerin verstarb, ist der Familienname Back in Briedel ausgestorben.

Quellen:
Kirchen- und Familienbücher Briedel
Thur,H: Auswanderer aus Briedel
Münster Otto: Die Himmeroder Mühle in Zell in KJB Cochem-Zell
Häuserliste Briedel von 1788
Katasterkarte Briedel von 1832