Busch (Büsch)
Hausmarke Busch


Die Familie Busch ist seit dem späten 16. Jahrhundert in Briedel nachgewiesen. Als erster tritt der Bäcker und Gerichtsschöffe Nikolaus Busch (+ 28.9.1635, wohl infolge der Pest) in Erscheinung. Sein Sohn Hubert (*31.5.1602), vermählt mit Christina Bongarts, einer Tochter des Gerichtsschöffen und Synodalen Georg Bongarts (+ 13.11.1634) und Enkelin des Schultheissen Niclas Jung(en), starb am 30.5.1636 ebenfalls durch die von den kaiserlichen Soldaten eingeschleppte Pest. Dessen Söhne Peter (*22.10.1628) und Johann (*24.10.1633) sollten dagegen großen Einfluß auf die Gemeindepolitik nehmen. Peter (+ 17.12.1695) war lange Jahre Gerichtsschöffe und Synodale, darüber hinaus ist er in den Jahren 1682/83 und 1687/88 als Bürgermeister belegt. Verheiratet war er mit Catharina Reus (+ 17.7.1697), der Tochter des ebenfalls an der Pest verstorbenen Briedeler Schultheissen und Sponheimer Hofmannes Johann Heinrich Reus (+28.2.1636). Johann (+ 18.8.1690) war Krämer und vor 1675 ebenfalls Briedeler Bürgermeister und von 1676-1690 kurtrierischer Schultheiss und Schöffe von Briedel. Verheiratet war er in erster Ehe mit Anna Elisabeth Thelen (+ 11.10.1668), einer Tochter des Briedeler Gerichtsschöffen und Synodalen Peter Thelen (*19.12.1596, + 26.10.1678), der 1663/64 auch das Amt des Briedeler Bürgermeisters innehatte und zumindest von 1643-1646 badischer Kellner in Enkirch war  (1). In zweiter Ehe nahm er die Witwe Catharina Musweiler, geb. Simonis aus Wittlich zur Frau, die nach seinem Tod in dritter Ehe Johann Adam Mees ehelichen sollte, der auch die Aufgaben des Briedeler Schultheissen übernahm.
Johanns Sohn Hugo Eberhard (*18.4.1666), Bürgermeister des Jahres 1704/05, Gemeindeschreiber im Jahre 1710, Gerichtsschöffe, Synodale und Nachfolger seines Stiefvaters Johann Adam Mees (+ 22.2.1723) als Schultheiss war mit Maria Mühl (*26.7.1671) vermählt, die gleichfalls einer Familie entstammte, die in Briedel mehrere Bürgermeister und einen Schultheiss gestellt hatte (vgl. Familie Mühl). Sohn Jakob (*23.6.1699)'wurde Priester und war 1721 in Rommersdor und 1735 Vikar in Trier
(2). Er starb am 23.10.1756 in Liebfrauen (Trier). Die übrigen männlichen Nachkommen verstarben alle sehr jung. Die Tochter Anna Margaretha (*7.12.1707) ehelichte am 5.2.1726 den Bartholomäus Gottung, 1738/39 Bürger und Synodale von Briedel, der auch zu den größten Steuerzahler seiner Gemeinde zählte. Ihr Sohn (Johann) Jacob (*18.2.1735) war später 26 Jahre lang Frühmesser in Briedel.
Ein Enkel des Peter Busch (1628-1695), Johann Busch (*12.12.1687), war 1726/27 und 1733/34 Bürgermeister von Briedel sowie bis zu seinem Tode (+ 5.4.1739) Gerichtsschöffe und Synodale. Vermählt war er in erster Ehe mit Anna Goldschmitt (*10.3.1692, + 22.1.1715), einer Enkelin des Briedeler Schultheissen Martin Goldschmitt, und in zweiter Ehe mit Anna Maria Neitzert aus Kröv. Ihr Sohn Martin (*6.3.1720) hatte sich in Briedel als Arzt niedergelassen, starb allerdings unverheiratet schon am 31.12.1749. Wenig später waren die Büschs in Briedel im Mannesstamm ausgestorben.


(1) Wie stark die Verflechtung der einzelnen einflußreicheren Familien war, zeigt, daß am 24.6.1653 in Briedel eine große Dreierhochzeit gefeiert wurde. Der spätere Schultheiss Johann Busch ehelichte die Tochter des badischen Kellners von Enkirch, Anna Elisabeth Thelen, sein Bruder Peter, späterer Bürgermeister, Schöffe und Synodale vermählte sich mit Catharina Reis, der Tochter des verstorbenen Schultheissen Johann Heinrich Reis, und Catharinas Bruder Johann, der ehemalige Kanzleibeamte von Kurfürst Philipp Christoph von Soetern nahm am selben Tag die ebenfalls aus einer kurtrierischen Beamtenfamilie stammende Gertrud Schönecken aus Oberwesel zur Frau.
(2) Familienbuch Briedel Nr. 565.

 

Quelle: Gilles, Geschichte von Briedel