Loren(t)z

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Die Familie Loren(t)z ist seit der Mitte des 16. Jahrhunderts in Briedel nachgewiesen. Als erster trat Johann Lorentz (*~1585/90), vermählt um 1614 mit Gertrud Nesen (+ 1644), in der Briedeler Gemeindepolitik hervor, als er nach dem Tod eines Schwiegervaters Friedrich Niesen (+ 1618) dessen Aufgabe als Briedeler chultheiss übernahm. Als Schultheiss wird er in den Briedeler Kirchenbüchern die mit seinem Namen genannt. Selbst bei seiner 2. Eheschließung am 22.11.1620 mit Gertrud Wirig heißt er nur der „Schultheiss". Erst nachdem er die Aufgabe des Schultheissen aufgegeben oder verloren hatte, erfahren wir bei den Taufen der Kinder, wie der Ehemann jener Gertrud bzw. der Schultheiss der Jahre bis 1621 hieß. Er starb wohl infolge der eingeschleppten Pest am 7.7.1636.

Vermutlich ein Enkel seines Bruders Johann (+19.1.1636), der Bäcker Johann (*26.6.1668), wurde nach dem Tode von Hugo Eberhard Busch im Jahre 1729 kurtrierischer Schultheiss von Briedel. Bereits vor 1707 war er Gerichtsschöffe und vor 1716 auch Synodale. 1725/26 hatte er zudem die Aufgabe als Briedeler Bürgermeister übernommen. Vermählt war er mit Maria Margaretha Mühl f*3.10.1667, ertrunken 9.7.1731), einer Enkelin des mehrfachen Briedeler Bürgermeisters Hubert Mühl (+ 1662) und Urenkelin des gleichnamigen Briedeler Schultheissen (+ 1642). Johann starb am 24.10.1737. Sein Nachfolger als Schultheiss wurde sein gleichnamiger Sohn (*29.8.1690, + 9.4.1768). Er war Gerichtsschöffe und Synodale, 1733 auch Gerichtsschreiber und im Jahre 173 5/3 6 Briedeler Bürgermeister. Verheiratet war er mit Catharina Wirger (*26.5.1704), einer Tochter des damals reichsten Briedeler Bürgers Johann Wirger (1679-1751). Ein zweiter Sohn Johann Matthias (*30.6.1707, + 23.6.1768) wirkte 1738 als Notar in Briedel und von 1737 bis 1751 auch als Gerichtsschreiber von Briedel. Johanns und Catharinas einziger Sohn Johann Peter (*20.8.1737) übernahm nach dem Tode seines Vaters dessen Aufgabe als Briedeler Schultheiss, die er bis zu seinem Tode (9.1.1783) innehatte. Vermählt war er mit Maria Magdalena Rudolphi (* 16.9.1748), einer Tochter des badischen Kellners in Kastellaun, Johann Albrecht Rudolphi. Sie hatten keine männlichen Nachkommen. Die Witwe, welche nach den Häuserlisten von 1784 und 1788 in Briedel die wertvollsten Immobilien besaß, lebte noch lange in Briedel und starb dort am 15.8.1808. Um 1810 war die Familie in Briedel im Mannesstamm ausgestorben.

Quelle: Gilles, Die Geschichte der Gemeinde Briedel