Mees (Meis, Mays)
Maes-Hausmarke


Spätestens ab der Mitte des 16. Jahrhunderts ist die Familie in Briedel belegt. Als erstes Familienmitglied tritt ein Johann Mees (* um 1600) hervor
(1), der zwischen 1633 und 1636 die Witwe des Nikolaus Niesen, Margaretha geb. Senheim (*16.6.1602) aus der einflußreichen Beamtenfamilie (von) Senheim ehelichte (2).
1643 war Johann Mees Miterrichter des Keiler Kreuzes, spätestens ab 1663 ist er auch als Gerichtsschöffe bis zu seinem Tode (+6.7.1669) nachgewiesen. Ihr einziger Sohn Johann Adam Mees (*5.10.1637)
(3) war 1673/74 Bürgermeister von Briedel, 1682 Gemeindeschreiber, spätestens ab 1684 Gerichtsschöffe sowie ab 1691 auch Synodale (4). Nach dem Tod seiner Ehefrau Margaretha Güllen (*22.2.1637), Tochter des zeitweiligen Bürgermeisters, Gemeinde- und Gerichtsschreibers, Gerichtsschöffen und Synodalen sowie Initiators des Reiler Kreuzes, heiratete Johann Adam am 12.11.1691 die Witwe des Schultheissen Johann Busch, Catharina verw. Musweiler, geb. Simonis aus Wittlich und übernahm damit auch die Aufgaben des Briedeler Schultheissen. Offen bleibt, ob er damals schon das Amt des Hofschultheissen und Verwalters des Grafenkelterhauses innehatte oder ob es ihm erst nach der Heirat angetragen wurde. Beide Ämter hatte er wohl noch als 85jähriger bis kurz vor seinem Tode (+ 22.2.1723) versehen.
Der Zweitälteste Sohn des Johann Adam Mees und der Margaretha Güllen, Johann Adam jun. (*30.1.1666) ging nach dem Studium in die kurtrierische Verwaltung und wurde später Generaleinnehmer und Landrentmeister und ein Sohn wurde in den Adelsstand erhoben. Trotzdem ließ der Einfluß der Familie nach. Erst zwei Urenkel, die Brüder Johann Adam Mees d. J. (*6.11.1727, + 18.12.1796) und Nikolaus Mees (* 7.7.1731, + 18.4.1811) übernahmen 1774/75 bzw. 1778/79 und 1781/82 wieder das Bürgermeisteramt, nachdem sie 1775/76 bzw. 1777/78 und 1779/80 als Vorsteher fungiert hatten. Nikolaus Mees ist darüber hinaus von 1786 bis 1811 auch als Synodale nachgewiesen.

(1) Nicht geklärt sind seine verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Mönchen Peter Mei(h)s (+ 29.5.1612 in St. Thomas) und Peter Mei(h)sd. Jung. (+ 2.10.1635in Himmerod), der in Himmerod als Subprior und Prior wirkte.
(2) Ihr erster Ehemann war ein Sohn des Briedeler Schultheissen Friedrich Niesen (—1570-1618).
(3) Ein zweites, am 27.2.1637 auf den Namen Johann Mees getauftes Kind eines Johann Meyß und einer Margaretha Peters ist nach einem Vermerk im Taufregister wohl noch im selben Jahr verstorben und kommt als der spätere Schultheiss nicht in Frage.
(4) Erstmals tritt er in Erscheinung, als ihm und dem gleichaltrigen Burkhard Wirger nach dem Visitationsbericht von 1656 (BAT Abt. 71,139 Nr. 38) von den Sendschöffen für ein nicht näher beschriebenes Vergehen als Strafe eine Wallfahrt nach Klausen auferlegt wurde, wobei beide eine schriftliche Bestätigung vom dortigen Pastor mitzubringen hatten.

Quelle: Gilles, Die Geschichte der Gemeinde Briedel

In den großen Wellen im 19. Jhd. wanderte 1 Mees-Familie nach Galizien in Ungarn aus und 2 Familien verließen ihre Heimat Briedel, um in der neuen Welt Brasilien Fuß zu fassen.