Melchiors


Im Laufe des 18. Jahrhunderts trat auch die Familie Melchiors (Melgers) in der Verwaltung von Zell häufiger in Erscheinung. So ist ein Friedrich Melgers (1653- 1726) von etwa 1700 bis nach 1712 als Stadtrat und von vor 1720 bis 1726 als Schöffe am Zeller Stadtgericht nachgewiesen. Sein Enkel Johann (*6.8.1715) studierte 1733 in Trier und war schon vor 1741 kaiserlicher Notar in Zell. Vor 1757 wurden ihm die Aufgaben des Zeller Stadtschultheissen, des Amtsbeisitzers des Amtes Zell und wohl auch des Verwalters des Domkapitularischen Hofes in Zell anvertraut. Vor der Übernahme des Schultheissenamtes war er noch im Jahre 1748 Bürgermeister von Zell sowie spätesten ab diesem Zeit-
punkt bis nach 1754 Mitglied des Zeller Stadtrates und vor 1778 bis zu seinem Tode auch Schöffe am Stadtgericht. Vermählt war er mit Anna Margaretha Marxen. Die Söhne Johann Baptist (*29.1.1746) und Nikolaus (*13.10.1747) studierten zusammen in Trier und waren beide zugleich Baccalaurei (1764) und Magistri (1765). Während der weitere Lebensweg des Nikolaus unbekannt ist, starb Johann Baptist als Jesuit bereits am 13.10.1773 in Zell. Früh starb als
„Studiosus" noch ein dritter Sohn Johann Paulinus (+9.9.1761). Die jüngste Tochter Susanna (*16.8.1751) vermählte sich am 12.1.1780 mit Johann Peter
Eggener aus Münstermaifeld, der die Nachfolge seines Schwiegervaters Johann Melchior nicht nur als kaiserlicher Notar sondern auch als Stadtschultheiss, Amtsbeisitzer und Verwalter des Domfronhofes antrat, unter französischer Verwaltung später sogar noch Präsident und Verwalter des Kantons Zell wurde.

Johanns Bruder (Johann) Peter Melchior (1718-1785), der mit Anna Maria Kayser (1717-1774), der Tochter des Zeller Gerichtsschreibers Nikolaus Kayser, verheiratet war, wurde 1756 ebenfalls Bürgermeister von Zell und war schon vor diesem Zeitpunkt bis nach 1760 Stadtrat. Deren Sohn Matthias (*30.1.1744) erwarb ebenfalls 1764 das Baccalaureat an der Universität in Trier, wurde bereits 1768 Bürgermeister von Zell, vertrat von 1768 bis 1789 die Stadt und das Amt bei kurtrierischen Landtagen, war schon vor 1768 bis nach 1794 Mitglied des Stadtrates, vor 1769 bis 1776 und 1782 bis 1794 Schöffe am Stadtgericht
Zell und übernahm 1777 bis nach 1797 die Aufgabe des Stadtschreibers von Zell. Darüber hinaus ist er im Jahre 1767 noch kurzfristig als Spezialeinnehmer des Amtes Zell bezeugt. Vermählt war er seit 1768 mit Kunigunda Wirsch, einer Tochter des Zeller (1764-1774) und späteren Wittlicher Amtsverwalters Elias Stephan Wirsch. Möglicherweise war seine Gemahlin früh verstorben, da nur die Geburt eines Kindes überliefert ist.

Matthias' Bruder Johann Emmerich Melchiors (*15.3.1753) erwarb 1769 in Trier das Baccalaureat und ein Jahr später den Magister. Zwischen 1784 und 1798 wirkte er in Zell als Benefiziat und Frühmesser. Ihre Schwester Anna Maria (*4.11.1746) ehelichte 1767 Johann Georg Maas (1744-1800), später mehrfacher Bürgermeister von Zell (1784, 1789, 1798-1800), Gerichtsschreiber von 1794-1800, Deputierter des kurtrierischen Landtags, Stadtrat und Schöffe.Deren Sohn Franz Peter (*21.2.1784) ehelichte am 14.8.1809 Anna Maria Benedikte Reineri ( *29.9.1786) eine Tochter des letzten kurtrierischen Spezialeinnehmers und Gerichtsschreibers Benedikt Reineri (vgl. Reineri)