Wirger
(Weirich , Wirig)
wirig


Die Familie Wirig ist seit der Mitte des 16. Jahrhunderts in Briedel belegt. Als erster engagierte sich ein Bartholomäus Wirig (+ 25.8.1635) in der Briedeler Gemeindeverwaltung. Er war Gerichtsschöffe und im Jahre 1616/17 auch Bürgermeister von Briedel. Dessen Enkel (?) Matthias Wiriger (*Juli/Dez. 1613), der Sohn eines Jacob Wiriger, war wiederum in den Jahren 1642 und 1660 Bürgermeister von Briedel und bis zu seinem Tode am 17.9.1673 auch Gerichtsschöffe und Synodale. Sein Sohn Matthias (*3.4.1644), vermählt mit Christina Thielen (*4.1.1654), übernahm 1678 wie sein Vater das Amt des Bürgermeisters und war ebenfalls bis zu seinem Tode (+ 8.4.1709) Gerichtsschöffe und Synodale von Briedel. Deren ältester Sohn Johann (*23.9.1679) ehelichte Anna Maria Cölsch aus St. Aldegund, war ebenfalls Gerichtsschöffe und 1709/10 Bürgermeister von Briedel. Er hatte 1719 in Briedel nicht nur den umfangreichsten Grundbesitz, sondern war auch in den Jahren 1739 und 1745 größter Steuerzahler von Briedel. Er starb im Kloster Stuben am 28.2.1751, wurde aber in Briedel beerdigt. Sein Bruder Peter Nikolaus (*23.8.1695) ehelichte Anna Catharina Bohlen (*15.5.1703), die Tochter des Zeller Gerichtsschreibers und Amtsförsters Johann Eberhard Bohlen. Nach dem Tod des Schwiegervaters übernahm Peter Nikolaus dessen Aufgabe als Förster des Amtes Zell. Ein weiterer Bruder Johann Peter (*7.10.1687) wurde Priester und war, von einem kürzeren Zeitabschnitt (1733-1739 in Zell) abgesehen, lange Jahre Frühmesser in Pünderich und Briedel (+ 29.10.1754). Auch Johanns Sohn Johann Peter Wirger (*20.8.1716), 1733 Baccalaureus an der Universität in Trier, war ebenfalls kurze Zeit (um 1754/58) Frühmesser in Briedel und später in Zell, wo er am 8.4.1772 verstarb. Sein älterer Bruder Peter (*29.5.1707), 1726 Baccalaureus an der Universität in Trier, wurde 1733 Pfarrer in Rittersdorf (Kreis Bitburg-Prüm), eine Aufgabe, die er bis zu seinem Tode am 27.11.1770 behalten sollte. Da die übrigen Söhne Johanns bereits im Kindesalter verstarben, läßt sich die Familie in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts in Briedel nicht mehr nachweisen.

Eine zweite in Briedel nachgewiesene Familie Wirig (Weirich) geht auf den aus Ediger stammenden Thomas Weirich zurück, der von 1599 bis 1627/28 kurtrierischer Burggraf auf der Schmidtburg war, eine Aufgabe, die mit der eines Amtsverwalters vergleichbar ist. Er war mit der aus Briedel stammenden Elisabeth Thelen (+ 17.12.1627) vermählt. Beide pflegten intensive Beziehungen nach Briedel, traten häufig als Taufpaten in Briedel auf und sind auch durch das Ölkännchen bekannt, das sie der Briedeler Kirche stifteten (1)

Um 1627 oder bald nach dem Tode seiner Frau kehrte Thomas Wirig (Weirich) nach Briedel zurück und übernahm noch die Aufgabe eines Gerichtsschöffen am Briedeler Gericht (2). Thomas starb am 24.7.1636, wohl an den Folgen der eingeschleppten Pest. Drei seiner Kinder, deren Geburtsdatum unbekannt ist, da sie offensichtlich auf der Schmidtburg geboren wurden, zog es ebenfalls wieder an die Mosel und heirateten nach Briedel. Der Sohn Johann Thomas (*~1600) ehelichte um 1625 Anna Gertrud Lehmen, eine Tochter des Mattheiser Hofmannes in Kaimt Matthias Lehmen. Ihnen wurden zwischen 1630 und 1636 mindestens drei Kinder geschenkt, von denen der Sohn später nach Zell heiratete. Johann Thomas Wirig starb am 9.8.1636, nur wenige Tage nach seinem Vater, an der Pest. Die um 1613 geborene Margaretha Weirich vermählte sich um 1633 mit Jakob Güllen (1613-1670), dem späteren Bürgermeister, Gerichtsschöffen und Synodalen, Gemeinde- und Gerichtsschreiber sowie Initiator des Reiler Kreuzes und die um 1620 geborene Anna MargarethaWeirich um 1643 den aus der einflußreichen kurtrierischen Beamtenfamilie stammenden Johann Adam Senheim (1614-1671), späterer Bürgermeister, Gerichtsschöffe und Synodale von Briedel.


(1) Vgl. KD Zell 90 Abb. 76 und 92. Allerdings wurde es vor einigen Jahren aus der Briedeler Kirche gestohlen.
(2) KB 11,53.

Quelle: Gilles, Die Geschichte der Gemeinde Briedel